
Mob Grazing erklärt: Besser wirtschaften mit angepasster Weidehaltung
Wie angepasstes Weidemanagement mit Mob Grazing Erträge stabilisiert und den Boden schützt.
Neue gesetzliche Auflagen, unberechenbare Wetterextreme und sinkende Erlöse setzen tierhaltende Betriebe zunehmend unter Druck. Längere Trockenperioden, gefolgt von starker Nässe, erschweren die Planung. Die gewohnte Ertragssicherheit schwindet. Gleichzeitig erfordern neue Richtlinien teils grundlegende Anpassungen der bisherigen Haltungssysteme.
Gerade jetzt eröffnen sich aber auch neue Chancen – vor allem durch standortangepasstes Grünland- und Weidemanagement. Weidehaltung ist längst zu einem Qualitätsmerkmal geworden, das den Wert tierischer Produkte steigert. Auch die Wahl robuster, gut angepasster Rassen kann entscheidend zur Resilienz eines Betriebs beitragen.
Im deutschsprachigen Raum ist ein Umdenken spürbar: Immer mehr Betriebe hinterfragen ihre Weidehaltung und greifen auf bewährte, teils fast vergessene Systeme zurück. Anpassungsfähiges Weidemanagement wird zur Schlüsselstrategie. Besonders bei zunehmenden Wetterextremen sind flexible Systeme gefragt, die starre Weidestrukturen ablösen.
Eine besonders interessante Methode für Trockenregionen ist Mob Grazing. Im Unterschied zur Kurzrasen- oder Koppelweide orientiert sich diese Strategie am natürlichen Verhalten wandernder Wildtierherden. Die Prinzipien: kurze Beweidungszeiten mit hoher Besatzdichte, lange Ruhephasen, dichter Pflanzenaufwuchs und eine schützende Mulchschicht aus niedergetretenem Futter. Ziel ist die Kombination aus hoher Flächenleistung, Tiergesundheit und Bodenschutz.
Mob Grazing zielt darauf ab, die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu steigern. Längere Ruhezeiten fördern das Wurzelwachstum der Pflanzen und damit die Bildung von ober- und unterirdischer Biomasse – ein entscheidender Beitrag zum Humusaufbau.
Ein zentrales Element dieser Methode ist die gezielte Gestaltung von Parzellengröße und -form. Je nach Fläche, Pflanzenbestand und Futterbedarf lassen sich flexible Parzellen abstecken, um unterschiedliche Ziele zu erreichen: etwa die Kombination aus effizienter Futterernte und gezieltem Trampeleffekt, um Bodenfeuchtigkeit zu halten und Erosion zu vermeiden.
Das Verhältnis zwischen Futteraufnahme und Niedertrampeln lässt sich durch die Form der Parzellen beeinflussen:
- Lange, schmale Parzellen fördern den Trampeleffekt
- Quadratische Parzellen ermöglichen eine möglichst verlustfreie Futteraufnahme
Wichtig dabei: Kein Schema F. Entscheidend ist das genaue Beobachten der Natur – welche Weidestrategie macht zu welcher Jahreszeit am jeweiligen Standort Sinn?
In unserem Online-Seminar mit Manuel Winter und Anita Idel geben wir praxisnahe Einblicke in die Prinzipien eines angepassten Weidemanagements. Wir zeigen, wie sich diese Methoden konkret umsetzen lassen, und worauf es ankommt, um typische Stolpersteine zu vermeiden.
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